Die 1980er Jahre

1980 mußte die Theatergruppe der Kolpingsfamilie von ihrem liebgewonnenen Bergsaal Abschied nehmen und stand zunächst auf der Straße. Nach Verhandlungen mit der SSV gelang es, eine vorübergehende neue Heimat in der Mehrzweckhalle zu finden. Große Anstrengungen waren nötig, um in relativ kurzer Zeit eine vollkommen neue Bühne zu erstellen. Neben viele freiwilligen Helfern zeichnete sich hier besonders der 1. Vorsitzende Georg Giggenbach aus, der es verstand, sein handwerkliches wie auch organisatorisches Geschick voll einzubringen.

1981 war ein Jahr des Umbruchs und der Verjüngung in der Vorstandschaft. Georg Giggenbach gelang es, aus dem Nachwuchs motivierte Kräfte für die Führungsämter zu gewinnen, nachdem die "alte Führungsriege" nicht mehr zur Verfügung stand. Aufgrund dieser Auffrischung sollte in den folgenden Jahren ein neues Denken über die Programminhalte der Arbeit unserer Kolpingsfamilie einsetzen. In diesem Jahr wurde Stadtkaplan Johannes Melcher zum Präses ernannt, konnte dieses Amt jedoch nur ein Jahr ausüben.

Im gleichen Jahr gründete Jakob Kehrle den sogenannten "Veteranentreff", bestehend aus ehemaligen Jungkolpinggruppen; dieser beteiligt sich auch heute noch aktiv am Vereinsleben. Der Name "Veteranentreff" rührte daher, daß die damals rund 23-jährigen Mitglieder bereits zu den ältesten aktiven gehörten. Außerdem fanden regelmäßig Gruppenstunden unter der Leitung von Leo Schmid statt.

Das sind Männer und keine Dutterer - Veteranenzeltlager 1985 am Michelsberg; h.v.l. Karlheinz Hitzler, Josef Dannemann, Günter Salzmann, Leo Schmid, Oliver Hitzler; m.v.l. Wolfgang Kohout, Jakob Kehrle, Franz Lämmermeier; v.v.l. Hans Huber, Wolfgang Dehling

Zur 900-Jahr-Feier unserer Heimatstadt überlegte sich die Vorstandschaft, das 1961 schon einmal aufgeführte Heimatfestspiel von Paul Winter "Rendezvous bei Höchstädt 1704" erneut zur Aufführung zu bringen, mußte jedoch aus finanziellen und organisatorischen Gründen darauf verzichten. Statt dessen wurden "Die drei Dorfapostel" mit großem Erfolg dargeboten. Neben altbewährten Kräften wie Gerald Giggenbach, Franz Schön, Gerhard Kommer, Jakob und Karl Kehrle wurden auch neue Talente verpflichtet, wie z.B. Andrea Grimminger, Elisabeth Bay, Manuela Brandstetter, Christian und Roland Kehrle und Hans Huber.

Für 2 Jahre übernahm Stadtkaplan Michael Schrode die Regie und förderte andere Aktivitäten in der Kolpingsfamilie.

Theatergruppe 1983

Freundschaft mit Laupheim

In dieser Zeit wurde auch die bis heute bestehende innige Freundschaft zur Kolpingsfamilie Laupheim begründet. Ausschlaggebend war die Einladung zum Internationalen Kolping-Fußballturnier im Jahre 1983. Eine Serie von Wettkämpfen begann, die bis Ende der 90er Jahre noch mit großer Begeisterung besucht wurden. Auch unsere Kolpingbühne gastierte ab 1986 bei unseren Kolpingfreunden in Laupheim. KF Laupheim - KF Höchstädt, eine hoffentlich noch lange Freundschaft. Insbesondere sei hier Hans Süß und der damalige 1. Vorsitzende Franz Martl zu erwähnen.

Beim internationalen Kolpingfußballturnier in Laupheim

So soll's noch lange bleiben! Freundschaftlicher Händedruck der beiden 1. Vorsitzenden Franz Martl (rechts) und Jakob Kehrle

Der Kolpertinger

Neue Akzente setzte der im April 1982 zum ersten Mal erschienene "Kolpertinger", ein "Informations- und Programmblättle" zur aktuellen Kolpingarbeit. Sogar das Bayerische Staatsarchiv in Augsburg wurde auf unsere Vereinszeitung aufmerksam und bezieht seit 1987 die aktuellen Ausgaben zur Archivierung. Die Väter des "Kolpertinger" waren die Redakteure Werner Bay und Jakob Kehrle. Karl Bullinger übernahm die erste Drucklegung, die in der Folgezeit von unserem Mitglied Hans Roch unentgeltlich weitergeführt wurde (Bild 32).

Titelblatt des Kolpertingers

Im selben Jahr wurde der unvergessene Stadtpfarrer Albert Zech zum Präses der Kolpingsfamilie gewählt, der es verstand, die junge Mannschaft zu unterstützen und zu fördern.

Unser großer Präses - Albert Zech beim Faschingsball 1986 mit Kaplan Horst Borchert

Nach längerer Pause wurden ab 1984 wieder Faschingsbälle mit der Beteiligung der Kolpingsfamilie unter dem neuen Namen "Pfarr- und Kolpingsball" abgehalten (Bild 33 u. 34).

Die legendäre Pfarrdonia

Auch der 4. Regionaltag des Kolpingwerks am 30.09.1984 in Neresheim wurde von der damaligen Vorstandschaft besucht.

v.l. Georg Giggenbach, Jakob Kehrle, Manuela Brandstetter, Karlheinz Schmitt, Werner Bay, Karlheinz Hitzler

Ein Dankeschön den Helfern und Sammelfahrzeugbesitzern bei den Altkleidersammlungen

 

Fußball 22 der Kolpingsfamilie Höchstädt

Frauentreff

Der Frauentreff wurde in der Jahreshauptversammlung am 16. Mai 1986 im Cafe Vogel gegründet - eine erhebliche Auffrischung im Vereinsleben und aus der Kolpingarbeit der 1980er und 1990er Jahre nicht wegzudenken.

1985 wurde in Höchstädt zum wiederholten Male die Diözesanfußballmeisterschaft ausgetragen und wir belegten den 1. Platz. DZ-Bericht von der Jahreshauptversammlung 1984

1986 war das Jahr des Übergangs: Nach Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Vorstandschaft wurde der bisherige 2. Vorsitzende Jakob Kehrle zunächst kommisarisch von der Vorstandschaft zum 1. Vorsitzenden gewählt - eine Ära begann, die viele Jahre bestehen sollte. Im Jahr darauf wurde Jakob Kehrle in einer ordentlichen Wahl in seinem Amt bestätigt. Lob und Anerkennung gebührt an dieser Stelle wohl Georg Giggenbach, der zuletzt trotz seiner Krankheit sich unermüdlich für die Belange unserer Kolpingsfamilie einsetzte und es verstand, junge Kräfte in die Vorstandsarbeit einzugliedern.

Unser unvergessener Georg Giggenbach, wie ihn jeder kannte

Diese jungen Kräfte prägen in den 1980er Jahren und auch danach die Arbeit und das Leben innerhalb unserer Kolpingsfamilie. Diese Zeit genauer zu analysieren und zu bewerten überlassen wir kommenden Generationen, weil es immer schwierig ist, objektiv die eigene Arbeit zu bewerten und darüber zu berichten.

Am 23. April 1987 wurde unser Kolpingszimmer im neuen Pfarr- und Jugendheim "St. Josef" eingeweiht. Die Einrichtung wurde von den Mitgliedern und Handwerksmeistern Anton Zill und Franz Mayerle gefertigt. Den Plan für den Schrank fertigte Mitglied Albert Veh.

Im selben Jahr unternahm die Kolpingsfamilie auch einen Ausflug nach Köln. Organisiert wurde dieser, wie im Jubiläumsjahr auch, vom Vorstandsmitglied Werner Bay.

Kolpingsausflug 1987 nach Köln (auf dem Bild vor dem Kolping Denkmal fehlt Präses Albert Zech)

Am 11. September 1988 löste Stadtpfarrer Rainer Kuhn seinen beliebten Amtsvorgänger Albert Zech im Präsesamt ab. Herzlich war der Abschied, den die Kolpingsfamilie ihrem liebgewonnenen Präses mit einem Lied ("Schön war die Zeit") bereitete. Die Kontakte bestanden bis zum leider viel zu frühen Tod von Stadtpfarrer Albert Zech am 26.12.2001. Lange Jahre wurde eine Theateraufführung der Kolpingbühne Höchstädt zu Gunsten der Missionsarbeit von Father Michael Schrode (damals als Missionar in Kenia) in der Pfarrei "St. Georg" in Augsburg abgehalten, der Wirkungsstätte von Stadtpfarrer Albert Zech. So konnte man 1991 zusammen mit dem Erlös vom Christkindlesmarkt 1500,- DM an Michael Schrode überweisen.