Kolpingarbeit in den 1970er Jahren

Wie auch heute noch üblich, fuhren die Kolpingssöhne regelmäßig zu lustigen Zeltlagern, während das Zusammengehörigkeitsgefühl erheblich gestärkt wurde, besonders dann, wenn ältere Kolpingsbrüder des Nachts zum Herings- und Fahnenklau angeschlichen kamen.

Jungkolping Fußball Diözesanturnier 1969 in Ottobeuren - v.l. stehend: Hubert Oberfrank, Dieter Tiefenbacher, Günther Heigl, Albert König, Helmut Schickinger, Hans Mesch, Franz Schön, Konrad Karg; kniend: Gerald Giggenbach, Herbert Schmid, Alfred Hitzler, Herbert Teuer, Johann Friedl

Den gewachsenen finanziellen Anforderungen wurde die Kolpingsfamilie dadurch gerecht, indem sie mit auch heute noch stattfindenden regelmäßigen Altmaterialsammlungen und überaus erfolgreichen Theateraufführungen die Vereinskasse aufbesserte. Besonders erfolgreich waren "Die drei Dorfheiligen" (1970), "Die drei Eisbären" (1971), "Peter und Paul" (1972) und "Der verkaufte Großvater" (1973). Als Regisseure wirkten in dieser Zeit Präses und Stadtkaplan Karl Meisburger, sein Amtsnachfolger Lothar Schinke sowie unser unvergessenes Kolpingsmitglied und damaliger Mesner Karl Bullinger.

Osterspaziergang der Kolpingler - v.l. Albert Veh, Herbert Holzner, Albert König, Alfred Hitzler, Winfried Seitz, Konrad Karg, Karl Pogoreutschnig, Gerald Giggenbach, Gerhard Kommer, Helmut Schickinger

Wie bereits früher konnte die Kolpingsfamilie auch in dieser Zeit auf einen starken Sielerstamm zurückgreifen. Unvergeßlich blieb dabei Franz Lämmermeier als verkaufter Großvater. Des weiteren glänzten in anderen Rollen:

  • Gerhard Kommer
  • Hans Mesch
  • Franz Schön
  • Herbert Schmid
  • Gerald Giggenbach
  • Konrad Karg
  • Franz Lang
  • Angela Beyer
  • Christine Linder
  • Anneliese Seiler

und

  • Doris Giggenbach (geb. Hitzler).

Als Nachwuchstalente kristallisierten sich schon zu diesem Zeitpunkt

  • Ulrike Schmid
  • Irmgard Seiler

und

  • Karl Kehrle heraus.

Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die 14jährige Tätigkeit von Finny Schön als Maskenbildnerin sowie die 13jährige Souffleursarbeit des auch in der Vorstandschaft und Jugendarbeit aktiven Karl Pogoreutschnig.

Abspüldienst bei einer Kolpingsparty 1974 - v.l. Gerhard Polifka, Präses Lothar Schinke, Karl Bullinger, Jakob Kehrle, Georg Giggenbach

Von 1975 bis 1978 betreute Stadtkaplan Georg Egger unsere Kolpingsfamilie als Präses.

Am 25. April 1975 wurde Georg Jung für seine 60jährige treue Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt.

Ausschnitt aus der Donauzeitung

Darüber hinaus verschönerten die Kolpingssöhne viele Pfarrfamilienabende mit heiteren Einfällen. Auch die regelmäßig mit großem Ideenreichtum abgehaltenen Faschingsbälle erfreuten sich äußerst regen Besuchs.

Faschingstreiben - h.v.l. Josef Dannemann, Leo Schmid, Franz Zerle, Anton Seifer, Kurt Lorenz, Gerhard Polifka, Jakob Kehrle; v.v.l. Johann Geirhos, Karl Seiler, Karl Morath, Gerald Giggenbach

Für die Jugendarbeit setzten sich in dieser Zeit die Gruppenführer Albert König, Gerhard Kommer, Gerald Giggenbach und Karl Pogoreutschnig besonders ein (Bild 26 und 27).

 Gruppe Pogoreutschnig - v.l. Ewald Kommer, Bernhard Dannemann, Karl Pogoreutschnig, Karl Kerle, Heinz Kohout, Wilhelm Glogger, Gerhard Kommer, Josef Reichhardt, Anton Zill

1978 löste Georg Giggenbach Gerhard Kommer im Amt des 1. Vorsitzenden ab. Ihm stand als neuer Präses Stadtkaplan Robert Schwaiger zur Seite. Im Rahmen der Generalversammlung wurde zudem gefordert, Kolpingssöhnen im Alter über 30, verheiratet und mit Familie, Aktivitäten anzubieten. In diesem Jahr organisierte man auch einen gut besuchten und für viele unvergeßlichen Ausflug nach Bad Reichenhall in das dortige Salzbergwerk.

Aufgrund familiärer und beruflicher Gründe bei den "Älteren" reduzierte sich die Jungkolpingarbeit auf nur noch eine Gruppe unter der gemeinsamen Betreuung von Karl Pogoreutschnig und Leo Schmid. Auch während dieser Zeit blieb man den bisherigen Arbeitsinhalten treu, so z.B. Zeltlager, Schafkopf- und Fußballturniere, Kegelmeisterschaften, Altmaterialsammlungen, Teilnahmen an den Schloß- und Stadtfesten und natürlich das alljährliche Weihnachtstheater.

Hierbei ist zu erwähnen, daß unser unvergessener Kolpingsbruder Karl Bullinger nach jahrelanger Arbeit den Posten des Regisseurs an den früher aktiven Spieler Franz Lämmermeier abgab, der mit dem Stück "Der Ehestreik" einen bravourösen Einstand feierte. Mit dieser Premiere sollte gleichzeitig das 30jährige Bestehen der Theaterspielgruppe gefeiert werden - wieder um ein Jahr verspätet, wie schon bei der Hunderjahrfeier (lustige Anmerkung der Redaktion).

Dem neu entstandenen europäischen Denken trug man Rechnung, indem man die 3 Kolpingsbrüder Gerhard Polifka, Ewald Kommer und Josef Reichhardt zu einem Europaquiz auf Bezirksebene entsandte - der dritte Platz war eine beachtliches Ergebnis.