Nach 13 Jahren, am 19. März 1947, wurde durch Benefiziat Martin Lederle der Verein unter dem neuen Namen "Kolpingsfamilie Höchstädt" wieder ins Leben gerufen. Erster Senior wurde Schmiedemeister Fritz Ludwig. Unter siener Leitung feierte man am 26. Oktober 1947 das 80jährige Gründungsfest in feierlicher, aber auch geselliger Form. Dabei wurde zum ersten Mal nach dem Krieg wieder Theater gespielt, und zwar das der Schwank "Lustige Gesellen" (Bild 12/13)
Sonntag, den 26. Oktober 1947 feiert die Kolpingsfamilie das 80. Gründungsfest des Kath. Gesellenvereins Höchstädt-Donau. Vormittags 10 Uhr Festgottesdienst. Abends 20 Uhr schlichte Feier im Saale des Gasthauses zu Rose. Es würde uns freuen, Sie mit Ihren Familienangehörigen bei dieser Feier begrüßen zu dürfen.
Kolpingsfamilie Höchstädt
Der Senior Der Präses
Am 26. Dezember 1948 wurde das neue Vereinsbanner, gestiftet vom Katholischen Gesellenverein Uznach in der Schweiz, bei einem feierlichen Gemeinschaftsgottesdienst geweiht.
Auf vielfachen Wunsch wurde am 23. Januar 1949 die Gruppe "Altkolping" gegründet. Als Altsenior wählte man einstimmig den ehemaligen Vorstand Josef Zill.
Dem folgte anläßlich der Generalversammlung am 1. Januar 1950 dessen Ernennung zum Ehrensenior. Den Posten des Altseniors übernahm Georg Boser. Bei der Generealversammlung am 1. Janaur 1951 löste der unvergessene Hans Beyer Fritz Ludwig als Senior ab. Er besuchte im April 1952 einen Schulungskurs für Bezirkssenioren in Kerpen und übernahm dieses Amt Anfang 1953. Deshalb trat er als Senior zurück und übergab dieses Amt am 21. Juni 1953 an Fritz Weber.
Vom 25. bis 27. Juli 1953 fuhren 15 Kolpingssöhne und Präses Lederle mit 4 Privatautos zum 90jährigen Gründungsfest der Kolpingsfamilie Gmunden am Traunsee in Österreich. In der damaligen Zeit für alle ein Erlebnis (Bilder 14 und 15).
Am Namensfest des Präses konnten ihm als Spende der Kolpingssöhne für die neuen Glocken 622.- DM überreicht werden.
Seit 1948 war es zur Tradition geworden, daß die Kolpingsfamilie an den Weihnachtsfeiertagen Theater spielt, wobei zum Beispiel das Lustspiel "Kirsch und Kern" 1955 viermal bei ausverkautem Haus aufgeführt wurde.
Die Hauptdarsteller dieser Zeit waren:
- Hans Bayer
- Maria Brugger
- Karl Bullinger
- Rosemarie Freyberger
- Jakob Kehrle
- Walter Kohout
- Willi Lehmeier
- Franz Leicht
- Fritz Ludwig
- Leni Steinbinder
- Fritz Weber
- Xaver Weishaupt.
Nicht zu vergessen als Regisseurin Schwester Oberin Aquinata.
Im März 1958 wurde Präses Lederle nach Kaufbeuren versetzt, sein Nachfolger wurde Stadtpfarrer Alois Merxmiller.
Hans Grünbeck löste am 4. Januar 1959 Fritz Weber als Senior ab. Er bildete eine "Jungkolpinggruppe" und konnte am 13. Dezember 1959 die ersten neun Jungkolpingsöhne aufnehmen. Bei der Aufnahmefeier hielt Subregens Stimpfle - später Bischof der Diözese Augsburg - das Abendreferat.
Hans Grünbeck war es auch, der sich daran wagte, das von Paul Winter verfaßte Heimatfestspiel "Rendezvous bei Höchstädt 1704" aufzuführen. Die Proben waren bei 40 Mitwirkenden eine strapaziöse Angelegenheit, aber trotz aller Hindernisse stieg am 25. Dezember 1961 um 20 Uhr im Bergsaal die Aufführung bei ausverkauftem Haus. Alle Akteure aufzuzählen, würde in diesem Rahmen zu weit führen. Stellvertretend für alle seien Franz Kimmerle als Goishans, Leo Friedel als Stadtschreiber Pistori, Franz Klinger als Bürgermeister Brunner, Franz Lämmermeier als Geheimrat Reichard, Peter Hirschberger und Peter Schulz als Herzog von Marlborough und Prinz Eugen sowie Hans Steinbinder als Marshall Tallard genannt.
Zwischenzeitlich wurde am 15. Dezember 1961 Peter Hirschberger zum neuen Senior gewählt, da Hans Grünbeck heiratete und nach Ulm zog.
Die Jungkolpinggruppe war auf 90 Mitglieder angewachsen und so erstreckte sich die Sommerarbeit auf Fahrten, Zeltlager, Spiele und Sport. Die Winterarbeit war gezeichnet durch Gruppenarbeit mit verschiedenen Themen, Spielen und anderen Aktionen. Auch ein Brautleutekurs wurde abgehalten und natürlich Theater gespielt, wobei meistens Altsenior Hans Beyer Regie führte.
So kann wohl behauptet werden, daß in dieser Zeitepoche ein guter Geist unter der bewährten Führung und aktiven Mitarbeit eines Hans Beyer, Hans Grünbeck, Herbert Rieß, eines Peter Hirschberger, Franz Kimmerle, Georg Strobel und den Gebrüdern Johann und Konrad Ziegler in unsere Kolpingsfamilie einkehrte.