Das Tschechische Kolpingwerk feierte am 20. Oktober sein 20-Jähriges Jubiläum in Žďár nad Sázavou. Renate Hitzler, Franz Lämmermaier und Karlheinz Hitzler nahmen im Namen von Kolping Höchstädt an den Festlichkeiten teil. Bereits am Freitag trafen die Gäste mit einer weiteren Anreise in Žďár nad Sázavou ein. Als weiteren Gast trafen wir auf den Beauftragten für die Eine Welt im Diözesanverband Augsburg Franz Mayer. Eine besondere Bedeutung hatte diese Reise für uns dadurch, da uns seit Anfang der neunziger Jahre eine Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Žďár nad Sázavou verbindet. Das ungarische Kolpingwerk reiste mit einer dreiköpfigen Delegation an, angeführt von János Szabó, Geschäftsführer des Kolpingwerkes Ungarn. Um 18.00 Uhr traf man sich im Alten Rathaus, wo die auswärtigen Gäste vom 2. Bürgermeister, selbst engagiertes Kolpingmitglied, begrüßt wurden. Einer kurzen offiziellen Ansprache, die von zwei Lehrern der Musikschule musikalisch umrahmt wurde, folgte ein kleiner Imbiss, bei dem alte Erinnerungen aufgefrischt wurden und neue Bekanntschaften entstanden. Der Eintrag ins goldene Buch der Stadt war für alle eine große Ehre. In der Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters von Žďár, das nach dessen Auflösung 1784 verschiedenen Adeligen als Schloss diente, zelebrierte Dominik Kardinal Duka aus Prag den Jubiläumsgottesdienst am Samstag.
Kardinal Duka ist selbst Kolpingmitglied und Nationalpräses des Kolpingwerkes Tschechien. Mit Kolping ist er seit Kindertagen vertraut, da schon sein Vater Kolpingsohn war. Den Einzug des liturgischen Dienstes umrahmte eine historisch gewandete Bläsergruppe, im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wechselten sich ein eigens zusammengestellter Kolpingchor des Gymnasiums samt Band und die Organistin an der Orgel ab. Da der Gottesdienst ausschließlich in tschechischer Sprache gefeiert wurde, blieb den ausländischen Gästen der Inhalt der Predigt, der Fürbitten sowie der Dankesworte verschlossen. In der Mimik und Gestik des Zelebranten während seiner Ansprache kam jedoch die Freude über den Anlass des Gottesdienstes zum Ausdruck. Die Anzahl der offiziellen Reden beim anschließenden Stehempfang im Schloß hielt sich sehr in Grenzen, lediglich der Kardinal sowie der Tschechische Finanzminister als Vertreter der Politik richteten Grußworte an die geladenen Gäste. Somit blieb ausreichend Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen; selbst mit Kardinal Duka, der hervorragend Deutsch spricht. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein Konzert in der Klosterkirche, bei dem in der Hauptsache altbekannte, tschechische Volkslieder, modern vertont, zum Besten gegeben wurden. Offizielle Repräsentanz, freudiges Wiedersehen mit bekannten Gesichtern und guten Freunden aus Kolpingfamilien und Partnerländern sowie neue Bekanntschaften kennzeichneten und prägten dieses Jubiläum! Und einmal mehr wurde ganz deutlich: KOLPING – eine Weltfamilie, lebendig und stark!"